Vorbereitung meines ersten Roadtrips

In diesem Post beschreibe ich, in welche Situation ich war als ich meinen ersten Roadtrip begann, welche Ziele ich wählte und warum, und wie ich zu diesen Entscheidungen kam. Für meine erste Etappe, klicke hier.

Roadtrip? Warum?

Im November 2016 begleitete ich einen Freund in Sydney zu ein paar Gebrauchtwagen Händlern. Er wollte einen Roadtrip machen und sein Plan war ganz Australien zu umrunden. Ich staunte nicht schlecht bei seinem Vorhaben. Die Idee schien mir beängstigend groß und anspruchsvoll. Ich hatte zu dieser Zeit keinen Roadtrip geplant, kein Auto und keinerlei Fahrerfahrungen in Australien. Trotzdem färbte ein Teil seiner Ambition auf mich ab. So etwas will ich auch, auch wenn es vielleicht nicht so ein großer Roadtrip wie seiner wird.

Zu dieser Zeit hatte ich mich in Sydney recht gut eingelebt. Ich lebte mit einem anderen Freund schon seit einer Weile in einem Zimmer in einem shared house, das wir über Airbnb gefunden hatten. Mir gefiel es dort in Rozelle recht gut. In die Stadt konnte man praktisch laufen, es fuhren immer Busse und Rozelle selbst ist recht schön. Außerdem konnte ich ein bisschen Geld verdienen und bald darauf, nach unserem Umzug nach Dulwich Hill hatte ich sogar einen ganz ordentlichen Job in einer Fabrik.

Warum also einen Roadtrip machen, und das behagliche Nest, das ich mir gestrickt hatte, verlassen? Nun, zunächst eben weil ich mir ein behagliches Nest gestrickt hatte. Ich dachte, wenn ich Sydney jetzt nicht verlasse, bleibe ich das ganze Jahr hier. Zudem haben Backpacker Freundschaften eine interessante Eigendynamik. Die meisten innigen Freundschaften die ich aus dieser Zeit hatte waren kurzlebig. Leute mit denen ich über Wochen jeden Tag verbracht habe, sah ich nie wieder. Und das ist ok, versteht mich nicht falsch. Nur ist es natürlich kein Fundament für etwas dauerhaftes. Und nachdem einige Kontakte aus meiner ersten  Zeit in Australien sich schon zerstreut hatten, und nur noch ein harter Kern in Sydney übrig geblieben war, entschloss ich mich, meine Sachen zu packen und ebenfalls zu gehen.

Planung und Vorbereitung

Nun musste ich mich den großen Fragen stellen.

  • Wohin?
  • Wie lange?
  • Mit Auto, Bus, Flugzeug?
  • Campen, oder Hotel?

Mittlerweile war es Dezember, und um diese Zeit ist es recht warm in Sydney. Nachdem es im Oktober Nachts noch unter 15 Grad waren, sind es im späten Dezember in Sydney morgens um 9 Uhr schon über 20 Grad. Aus diesem Grund entschied ich mich in den Süden zu gehen, denn ich dachte in Melbourne müsse es kälter sein. Damit hatte ich schon einmal ein Ziel. Wann sollte es los gehen? Ich wollte auf jeden Fall aus Sydney raus, bevor die Preise über Weihnachten und Neujahr durch die Decke gehen. Also war das wann? auch schon etwas eingegrenzt. Und obwohl ich null Erfahrung mit Linksverkehr hatte, entschloss ich mich, dass ich alleine mit einem Campervan am besten bedient wäre.

Alleine, oder mit Freunden?

Diese Frage stellte sich für mich damals etwas anders. Ich hätte es  zu der Zeit eher formuliert als, „Frei oder mit Kompromissen.“ Oder vielleicht auch als, „Einsam, oder mit Gesellschaft“, an meinen besseren Tagen. Ich plante Weihnachten mit einer Freundin zu verbringen, die in Griffith City Farmarbeit machte. Damit war dann auch die grobe Richtung vorgeben, denn Griffith ist im Outback New South Wales, westlich von Sydney.

Die Pläne änderten sich, und änderten sich wieder und schließlich lief es darauf hinaus, dass ich den Trip alleine mache, und sie nur besuche. Mittlerweile war es schon kurz vor Weihnachten, und die Mietpreise stiegen, und stiegen und immer weniger Autos waren verfügbar.  In einem Campervan, der mich mehr an Miete kostete als mein erstes Auto, verlies ich schließlich Sydney.

 

Der Plan

Der Reiseplan stand nun endlich fest. Ich hatte für meinen ersten Roadtrip nur ein paar fixe Ziele, das meiste lies ich halb-offen. So waren meine wichtigsten Ziele die folgenden

  • Weihnachten in Griffith
  • Neujahr in Adelaide
  • Erstes Ziel ist Jarvis Bay
  • Nach Griffith geht es nach Broken Hill
  • Zwischen Adelaide und Melbourne, die Great Ocean Road anschauen

Ein paar kleiner Ziele waren auch gesetzt. Wenn ich Lust und Zeit hatte, wollte ich mir Canberra anschauen. Viel Gutes hatte ich von der Stadt nicht gehört, aber genau deshalb wollte ich mir selbst ein Bild machen. (Was ich dann auch tat – zwei Mal.) Außerdem wollte ich nachdem ich Borken Hill besuchte über die Flinders Ranges nach Port Augasta, und von dort die Küste entlang nach Adelaide.

Wikicamps, mein Freund und Helfer

Glücklichweise hatte ich bereits bei Recherchen in Deutschland Wikicamps kennengelernt. Bei diesem Roadtrip und bis heute ist Wikicamps mein stetiger Begleiter. Ich werde dem bei Gelegenheit einen eigene Post widmen. Hier nur soviel – Wenn ihr in Australien Campen wollt, besorgt euch eine App die diese Camps listet. Meine Empfehlung ist Wikicamps. Campermate hat mir nicht gefallen, bietet aber wohl etwa das Gleiche.

Wikicamps half mir während meinem Trip Tagesziele zu finden und Nachtlager festzulegen. Außerdem gab es mir die Möglichkeit vorab zu prüfen, ob ein Freecamp den Namen überhaupt verdient, oder ob es nur ein Truckerstop neben dem Highway ist. Es half mir kostenlose Parkplätze in Melbourne zu finden, Laundromaten zum Wäschewaschen und vieles mehr.

Genug nun zur Vorbereitung, hier geht es zur ersten Etappe.

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